Sigitas Tamkevicius, Erzbischof von Kaunas, Litauen. Rom, 8. Oktober 2002

Wie stehen vor der Herausforderung eine Gesellschaft neu zu evangelisieren, die den Sinn des menschlichen Lebens in der Bequemlichkeit sieht und sich gerne abwendet von allem, was mit Leiden zu tun hat.

Wie stehen vor der Herausforderung eine Gesellschaft neu zu evangelisieren, die den Sinn des menschlichen Lebens in der Bequemlichkeit sieht und sich gerne abwendet von allem, was mit Leiden zu tun hat.

Wie wichtig ist da die Lehre des heiligen Josemaria: die Wurzeln der Freude haben die Form des Kreuzes ( vgl. Christus begegnen, Nr. 43)! Ein Apostolat, das sich auf wohltönende Phrasen beschränkt, bringt keine Frucht. Der Christ muss alles daran setzen, das Leiden der anderen zu beseitigen oder zu lindern, und gleichzeitig muss er versuchen, auch mit dem Beispiel seines eigenen Lebens zu zeigen, dass Leiden und Schmerzen sich für die Kinder Gottes in Wege verwandeln können, die zur Wahrheit führen und uns am Erlösungswerk teilhaben lassen.

Im Kreuzweg schreibt der heilige Josefmaria: „Gott ist mein Vater, auch dann, wenn er mir Leid schickt. Seine Liebe ist zart, auch dann, wenn er mich verwundet. Jesus leidet, um den Willen des Vaters zu erfüllen... Auch ich will den heiligen Willen Gottes in der Nachfolge des Meisters erfüllen. Warum dann klagen, wenn Leid mich auf meinem Weg begleitet?“ ( Der Kreuzweg, erste Station, Nr. 1).