Sein wie die Kinder

Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

Er fragte sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat (Mk 9, 33–37).

»Ist sie nicht liebenswert, diese Handlungsweise Jesu? Er unterweist die Jünger, und damit sie die Lehre erfassen, stellt er sie vor ein lebendiges Beispiel. Er ruft eins von den Kindern, die sicherlich in jenem Hause selbst wohnten, und umarmt es, schweigend, mit einer eindrucksvollen Geste, die alles besagt: ja, er liebt die, die wie die Kinder werden. Und dann erklärt er, wohin solche Einfachheit und geistige Demut führen: daß man ihn und den Vater im Himmel umarmen kann.«

Freunde Gottes, Nr. 102

Die Jünger kamen zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte (Mt 18, 1–4).

»Wie die Kinder werden: den Hochmut und eine falsche Selbstgenügsamkeit aus uns verbannen; anerkennen, daß wir aus uns allein nichts vermögen, daß wir der Gnade Gottes, der Kraft Gottes des Vaters bedürfen, um unseren Weg zu erkennen und auf ihm auszuharren. Klein sein bedeutet, sich überlassen wie die Kinder, glauben wie die Kinder, bitten wie die Kinder.

All dies können wir von Maria lernen. (…) Gerade weil Maria Mutter ist, lernen wir, wenn wir sie verehren, wie Kinder zu sein; lernen wir, wirklich und ohne Maß zu lieben, einfach zu sein und frei von Problemen, die ihren Grund in einem Egoismus haben, der uns nur an uns selbst denken läßt; lernen wir, froh zu sein im Bewußtsein, daß nichts unsere Hoffnung zerstören kann.«

Christus begegnen, Nr. 143

»Was für eine gute Sache, Kind zu sein! – Wenn ein Erwachsener um einen Gefallen bittet, muß er in dem Ersuchen auch seine Verdienste erwähnen. Wenn aber ein Kind bittet – Kinder haben keine Verdienste vorzuweisen –, genügt es, wenn es sagt: Ich bin der Sohn des Herrn Soundso. Sage aus tiefster Seele: O Herr, ich bin … ein Sohn Gottes!«

Der Weg, Nr. 892