Mit gemeinsamer Kraft

In Sozial- und Bildungseinrichtungen, die in jedem Land auf dessen spezifische Bedürfnisse zugeschnitten sind, engagieren sich Bürger mit ihrer Arbeit für eine bessere Gesellschaft

Alle Menschen können mit ihrer Arbeit dazu beitragen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Die berufliche Arbeit stellt für den heiligen Josefmaria nicht nur das Mittel dar, den eigenen Unterhalt und den der Familie zu gewährleisten, sie erschöpft sich auch nicht einfach in der Herstellung von nützlichen Dingen und noch weniger ist sie eine Form der Selbstverwirklichung. Sie ist viel mehr als das alles, sie ist ein Ort der persönlichen Begegnung mit Gott und eine Art und Weise, den anderen Menschen zu dienen. Diese Sichtweise hat Tausende von Männern und Frauen ermutigt, sich mit der eigenen Arbeit für das geistige und materielle Wohl ihrer Mitmenschen einzusetzen.

Aus diesem Impuls heraus wurden in jedem Land Initiativen ins Leben gerufen, die auf reale Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dabei handelt es sich um öffentliche Einrichtungen zivilen Charakters wie Universitäten, berufsbildende Ausbildungsstätten, Studentenheime, Schulen, Krankenhäuser usw., die ohne jede Diskriminierung aufgrund von Rasse, Religion oder gesellschaftlicher Stellung dazu beitragen, eine Lücke im eigenen Land oder Umfeld zu schließen.

„Diese Unternehmungen entstehen spontan überall in der Welt. Großzügige Menschen, die es an allen Orten gibt, sagen zu uns: wir brauchen dies oder jenes. Und das wird mit gemeinsamer Kraft in die Wege geleitet und trägt reiche Frucht. Die Projekte in jedem Land sind unterschiedlich. Auch wenn sie identisch scheinen, so sind sie es doch nicht, da der Charakter und die Umstände der Leute anders sind.“

„Gott ruft uns durch alles, was im Alltag geschieht, durch die Freude und das Leid unserer Mitmenschen, durch die irdischen Sorgen unserer Freunde und Bekannten, durch die vielen kleinen Dinge des Familienlebens. Und Gott ruft uns auch durch die großen Probleme, Konflikte und Aufgaben, die geschichtliche Epochen prägen und das Hoffen und Mühen eines Großteils der Menschheit in ihren Bann ziehen. Wie verständlich sind die Ungeduld, die Beklemmung und die ungestümen Wünsche jener, die mit einer natürlich christlichen Seele nicht resignieren wollen angesichts der persönlichen und sozialen Ungerechtigkeit, die das menschliche Herz hervorbringen kann.“

Die hier vorgestellten Initiativen sollen einen Eindruck dieser Vielfalt geben. Einige entstanden noch unter dem direkten Antrieb des heiligen Josefmaria, andere wurden als Frucht seines Beispiels und seiner Anregungen ins Leben gerufen.

CHILE

Nocedal

Ein Schulzentrum in einem der ärmsten Stadtteile Santiagos

Der Vorort La Pintana ist einer der ärmsten Stadtteile, dessen Bewohner wenig Aussichten auf Besserung ihrer Lebensverhältnisse haben. Dort liegt die Technische Schule Nocedal, wo ca. 500 Kinder und Jugendliche auf eine Grund- und Mittelschule gehen.

Der Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern wird ergänzt durch eine technische Ausbildung, durch die die Schüler Kenntnisse in Elektronik und Telekommunikation erwerben.

Da es für die meisten Schüler die einzige Ausbildung sein wird, die sie erhalten, wird der Lernprozess mit der Arbeitswirklichkeit verbunden, wobei Industrie- und Dienstleistungsbetriebe Hilfestellung leisten.

Die ganzheitliche Berufsvorbereitung dieser Jungen ist ein wichtiger Faktor für Nocedal. Die Ausbildung, die erteilt wird, konzentriert sich daher auch auf die Vermittlung und die Entwicklung menschlicher Tugenden, so dass integre Persönlichkeiten geformt werden, die später im Stande sind, eine Familie zu gründen und zu unterhalten.

Der enge Kontakt zwischen den Ausbildern und den Eltern der Jungen ermöglicht auch den Familien, die christlichen Bildungsmitteln, die Nocedal anbietet, zu nutzen.

(www.nocedal.cl)

SPANIEN

Xaloc, eine technische Schule

Diese Schule, die in Hospitalet de Llobregat in der Nähe von Barcelona liegt, wurde 1964 eröffnet, als es gerade zu einer enormen Einwanderungswelle kam, die einen erheblichen Bedarf an Erziehungseinrichtungen zur Folge hatte. Die Initiatoren von Xaloc handelten aus der Überzeugung heraus, daß gerade unter diesen schwierigen Umständen die beste Hilfe für die Familien der Immigranten darin bestand, ihren Kindern eine gute Schulbildung und Erziehung zu ermöglichen.

Das Ausbildungsangebot ist im Laufe der Jahre an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und an die Änderungen im Erziehungssystem angepasst worden. Heute kann man dort den Kindergarten, Grund- und Mittel- und Oberschule besuchen und das Abitur (auch das internationale Abitur) machen. Außerdem gibt es weiterführende Ausbildungsangebote. Für die beruflichen Ausbildungslehrgänge verfügt die Schule über einen Beirat, der sich aus Arbeitgebern der Metallindustrie der näheren und weiteren Umgebung zusammensetzt.

(www.xaloc.org)

BRASILIEN

Das Sozialwerk Morro Velho für die

berufliche Ausbildung der Frauen in Brasilien

Das Sozialwerk Morro Velho begann seine Tätigkeit 1969 als eine Schule für Kunsthandwerk und Schneiderei mit einer Handvoll Frauen aus dem armen Stadtviertel „Jardim Taboão“ am Stadtrand von São Paulo. Zuerst lehrte man die Frauen, Teppiche aus Wolle und Leinen zu fertigen. Diese Initiative weckte das Interesse der Frauen des Viertels, da sie diese Arbeit zu Hause verrichten konnten, ohne ihre kleinen Kinder zu vernachlässigen. Mit dem Verkauf der Produkte erhöhten sie das Familieneinkommen. In den ersten zehn Jahren gingen mehr als 2.500 Familienmütter durch diese Schule.

Im Laufe der Zeit kamen weitere Aktivitäten hinzu. Heute kümmert sich die Schule um die berufliche Ausbildung junger Frauen. Ausbildungsbereiche sind: Sekretariat, Verwaltung, Telemarketing, Informatik und Hotelbewerbe.

Der heilige Josefmaria lernte das Sozialwerk Morro Velho während seines Besuchs in Brasilien 1974 persönlich kennen.

(www.morrovelho.org.br)

PHILIPPINEN

Dualtech Training Center, eine Berufsschule

Inspiriert vom Gedankengut des heiligen Josefmaria, beschloß 1982 eine Gruppe von Geschäftsleuten in Manila, Dualtech Training Center ins Leben zu rufen. Das Ziel war von Anfang an, einen Beitrag zur Lösung der beiden Hauptprobleme auf den Philippinen - fehlende Fachkräfte und wachsende Armut - zu leisten. Es handelt sich um eine Berufsschule für Absolventen weiterführender Schulen, Arbeiter und arbeitslose Jugendliche aus einkommensschwachen Familien.

(www.dualtech.org.ph)

AUSTRALIEN

Kenvale College

Kenvale College ist die erste auf private Initiative hin gegründete Hotelfachschule in Australien. Seit ihren Anfängen in den siebziger Jahren legt sie Wert darauf, das Niveau auf diesem Dienstleistungssektor zu heben, der einen Weg darstellt, die Gesellschaft menschlicher und christlicher zu gestalten.

(www.kenvale.edu.au)

USA

Midtown Sports and Cultural Center

Midtown begann seine Arbeit 1965 im westlichen Teil von Chicago, mitten unter einer wachsenden Zahl italienischer und mexikanischer Immigranten.

Die Verantwortung für die christliche Bildung im Jugendzentrum liegt nach dem Willen der Gründer in den Händen der Prälatur Opus Dei. Das Ziel der Kurse und Programme von Midtown ist ein doppeltes: zum einen die Jungen auf den Hig-School-Abschluß und den Übergang zum College vorzubereiten; zum anderen ihnen zu helfen, sich besser in die Familie einzufügen und zu verantwortlichen und einsatzbereiten Bürger zu werden.

(www.midtown-metro.org)

NIGERIA

Lagos Business School

Lagos Business School ist eine Schule für Unternehmer aus Nigeria. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschäftswelt auf eine ethische Grundlage zu stellen und die Wirksamkeit des Dienstes, den die Unternehmer ihren Firmen und dem ganzen Land leisten, zu erhöhen. Die Kurse begannen 1992. Jedes Jahr gibt es zudem ca. 3.000 Teilnehmer an Kurztagungen, die sich an Führungskräfte von NGO's richten. Diese sehen sich nämlich mit den besonderen Herausforderungen der Leitung von Unternehmen in einem nigerianischen Kontext konfrontiert. Vermittelt werden ihnen die Ergebnisse der Forschungsarbeiten der Schule so wie die Erfahrung der Lehrer, die als Berater in anderen Organisationen des Landes tätig sind.

(www.lbs.edu.ng)

ROM

Die Römische Hochschule vom Heiligen Kreuz

Diese Universität verdankt ihre Entstehung dem Wunsch des heiligen Josefmaria, in Rom eine Hochschule ins Leben zu rufen, die sich zum Wohl der ganzen Kirche der akademischen Lehr- und Forschungstätigkeit in den kirchlichen Disziplinen widmet. Während er auf günstige Bedingungen für den Beginn dieses Projekts wartete, bereitete es der heilige Josefmaria mit Gebet und Opfer vor. Er unterließ es auch nicht, sich um den Erwerb eines hohen akademischen Niveaus seitens der zukünftigen Dozenten der Universität zu kümmern. 1984 startete das Projekt unter seinem Nachfolger im Opus Dei, Bischof Alvaro del Portillo, nachdem dieser die nötigen Approbationen vom Heiligen Stuhl erhalten hatte. Heute verfügt die Universität über Fakultäten für Theologie, Kirchenrecht, Philosophie und institutionelle soziale Kommunikation. Angeschlossen ist auch ein Institut für Religionswissenschaften.

(www.usc.urbe.it)