Liebe zur Freiheit

Gott hat gewollt, daß wir seine Mitarbeiter sind an diesem Werk, das Er in der Welt verwirklicht, Er wollte ‘das Risiko unserer Freiheit eingehen’. Ich bitte unseren Herrn darum, wir möchten dessen ganz und gar innewerden, es Tag für Tag auskosten: dann werden wir als freie Menschen handeln.

Freiheit und Wahrheit

Welche Wahrheit ist das, die einem ganzen Leben den Weg der Freiheit eröffnet und vollendet? Mit der Freude und der Gewissheit, die aus der Verbindung zwischen Gott und seinen Geschöpfen hervorgehen, will ich sie euch nennen: zu wissen, dass wir aus Gott stammen, dass wir von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geliebt werden, dass wir Kinder des erhabensten Vaters sind. Ich bitte unseren Herrn darum, wir möchten dessen ganz und gar innewerden, es Tag für Tag auskosten: dann werden wir als freie Menschen handeln. Und vergesst nicht: Wer sich nicht als Sohn Gottes weiß, kennt nicht die innerste Wahrheit seines Seins, und es fehlen ihm in seinem Handeln die Würde und die Überlegenheit jener, die den Herrn über alles lieben.

Freunde Gottes, 26

Mein Leben lang habe ich die persönliche Freiheit und die persönliche Verantwortung gepredigt. Ich habe sie überall gesucht und suche sie immer noch, wie Diogenes den Menschen suchte. Ich liebe sie jeden Tag mehr, ich liebe sie über alles; sie ist ein Schatz, unschätzbar groß. Im Leben und in den Lehren dieses in gott und daher in die Freiheit verliebten Priesters werden wir Anknüpfungspunkte für viele Freunde und Bekannte finden, die das Gute und das Glück suchen und beides nicht finden, weil niemand ihnen gezeigt hat, wo es zu finden ist.

Christus begegnen, 184

Gott hat gewollt, daß wir seine Mitarbeiter sind an diesem Werk, das Er in der Welt verwirklicht, Er wollte das Risiko unserer Freiheit eingehen. Es bewegt mich zutiefst, wenn ich das neugeborene Kind in Bethlehem betrachte, schwach, arm und wehrlos. Gott liefert sich den Händen der Menschen aus, Er nähert sich uns und erniedrigt sich.

Jesus, der in Gottesgestalt war, erachtete sein gottgleiches Sein nicht für ein Gut, das Er mit Gewalt festhalten sollte. Vielmehr entäußerte Er sich, nahm Knechtsgestalt an und wurde den Menschen gleich. Gott läßt sich auf unsere Freiheit ein, auf unsere Unvollkommenheit und unser Elend. Er läßt zu, daß göttliche Schätze in irdenen Gefäßen getragen werden, daß wir sie zu erkennen geben in der Verschmelzung unserer Unzulänglichkeiten mit seiner göttlichen Kraft.

Christus begegnen, 113

Wie sehr begreife ich gerade deshalb jene Worte des heiligen Augustinus, die wie ein großes Loblied auf die Freiheit klingen: Gott, der dich ohne dich geschaffen, rettet dich nicht ohne dich (AUGUSTINUS, Sermo, 169, 13);

denn wir alle - jeder einzelne, du und ich - haben die Möglichkeit, die schreckliche Möglichkeit, uns gegen Gott aufzulehnen, Ihn - vielleicht durch unser Verhalten - von uns abzuweisen oder zu rufen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns Herrscher sei (Lk 19, 14)

Freunde Gottes, 23

Frage dich jetzt - auch ich prüfe mich -, ob du fest und unerschütterlich an deinem ja zum Leben festhältst; ob du auf die liebenswerte Stimme Gottes hörst, die dich zur Heiligkeit ruft, und ihr in Freiheit folgst? Vor unseren Augen steht Jesus, wie Er in den Städten und Landstrichen Palästinas zu den Menschen spricht. Wenn du vollkommen sein willst... (Mt 19, 21), sagt Er zu dem reichen Jüngling.

Freunde Gottes, 24

Nur wenn er die individuelle Freiheit der anderen, die immer zugleich auch persönliche Verantwortung bedeutet, mit menschlicher und christlicher Redlichkeit zu verteidigen weiß, wird er ebenso auch die eigene verteidigen können. Ich kann nicht umhin, immer wieder darauf hinzuweisen, daß der Herr uns unverdient ein großes übernatürliches Geschenk gegeben hat: seine göttliche Gnade, und eine weitere herrliche menschliche Gabe: die persönliche Freiheit. Sie verlangt von uns Redlichkeit, das wirksame Bemühen, unser Leben dem Gesetz Gottes zu unterstellen, denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Lieben heißt von einem einzigen Gedanken erfüllt sein: nämlich nur für den geliebten Menschen zu leben, sich nicht mehr selbst zu gehören, in seliger Freiheit Herz und Seele einem anderen Willen zu unterwerfen - der zugleich der eigene Wille ist.

Die Spur des Sämanns, 797

Noch nie hast du dich so vollkommen frei gefühlt wie jetzt, da deine Freiheit ein Gewebe aus Liebe und Loslösung, aus Sicherheit und Ungewißheit ist - denn du vertraust in nichts auf dich selbst und in allem auf Gott!

Die Spur des Sämanns, 787

Wer in der Nachfolge Jesu ausharren will, muß stets innerlich frei sein, immer wieder seinen Willen dazu erneuern und fortwährend seine personale Freiheit wahrnehmen.

<7>Im Feuer der Schmiede, 819

Mir gefällt diese Devise: »Jeder Wanderer gehe seinen Weg« - den Weg, den Gott ihm gewiesen hat - in Treue, in Liebe, auch wenn es mühsam ist...

Die Spur des Sämanns, 231

Christliche Bildung tut not. Denn du solltest in der Lage sein, aus echtem Verantwortungsbewußtsein das Engagement von Katholiken im öffentlichen Leben zu fördern, mit vollem Respekt vor der Freiheit des einzelnen und - erinnere alle daran - in konsequenter, persönlicher Glaubenshaltung.

Im Feuer der Schmiede, 712

Wir können nicht einfach die Hände in den Schoß legen, während eine subtile Art der Verfolgung die Kirche zu einer tödlichen Regungslosigkeit verurteilen möchte. Am liebsten brächte man ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit zuwege, um so vor allem zu verhindern, daß sie zu den Fragen der Erziehung, des kulturellen Lebens oder der Familie Stellung nimmt.

Es geht ja nicht um »unsere« Rechte! Es handelt sich um Rechte Gottes, deren Wahrung Er uns Katholiken anvertraut hat. Und wir wahren sie, indem wir ihnen Geltung verschaffen.

Die Spur des Sämanns, 310

Ich verstehe dich nicht, wenn du mitten in einem Gespräch über Fragen der Moral und des Glaubens die Bemerkung fallen läßt, du seiest ein unabhängiger Katholik...

Unabhängig? Von wem? Eine solche Unabhängigkeit täuscht darüber hinweg, daß man dabei ist, den Weg Christi zu verlassen.

Die Spur des Sämanns, 357

Es ist sonderbar, wie oft viele Leute sich - im Namen der Freiheit! - davor fürchten und es zu verhindern suchen, daß die Katholiken ganz schlicht und einfach gute Katholiken sind!

Die Spur des Sämanns, 931