Ich war immer unterwegs, ohne zu wissen, wohin

Silvia Mas, Philologin, Lérida, Spanien

In den Schriften von Msgr. Escrivá lernte ich so viel Großzügigkeit und Optimismus kennen, dass sich mein Leben dank dieses Beispiels radikal änderte. Ich war gerade sechzehn Jahre alt und lebte in einer Provinzstadt. Mein Leben war von Hektik geprägt; ständig schaute ich auf die Uhr und berechnete, wieviel Zeit ich von einer Stelle zur anderen benötigen würde, und wie ich es vielleicht schneller schaffen könnte. Eines Tages traf mich eine Frage mitten ins Herz: Was erwartete ich eigentlich vom Leben? Darauf wusste ich keine Antwort. Ich war zwar immer unterwegs, aber im Grund wusste ich gar nicht, wohin. (...) Meine Ziele schienen mir plötzlich ziemlich armselig, als ich las, dass jeder Mann von der Straße heilig werden kann. (...) Ich musste die Bremse ziehen und die Richtung ändern, das wurde mir ganz klar. Ich konnte nicht weiter richtungslos umherlaufen, während Gott mir tief in meinem Inneren zu verstehen gab, dass meine Zeit von ihm kam und für ihn war. Ich hatte das ganze Leben noch vor mir und die Vorstellung, es ganz Gott schenken zu können, fing an, mich zu begeistern. Welche wunderbare Sache, ihm die 24 Stunden des Tages – das Herz, den Verstand, alle meine Energien und Fähigkeiten, die mich durch die Straßen der Stadt trieben – im Opus Dei zur Verfügung zu stellen.