Ich habe das Abenteuer "Familie" entdeckt

Peter Prünte, Deutschland

Vor einigen Jahren hatte ich einen naturalistischen Begriff von Familie. Ich dachte im Grunde nicht daran, je eine zu gründen, da ich mir diese Wirklichkeit weder als persönlichen Lebensweg noch als Institution vorstellen konnte.

Zwar hatte ich durch meine Eltern das Modell einer christlichen, auf gegenseitiger Treue basierenden Ehe vor Augen, aber innerlich war ich damals so weit vom Glauben entfernt, daß mir allenfalls die philosophischen Gedankengänge eines Seneca gefallen konnten, von dem ich einige Texte in der Schule gelesen hatte.

Das änderte sich, als ich in Kontakt mit dem Opus Dei kam. Und später war mein Entschluss, mit meiner Frau Julia eine Familie zu gründen, ein entscheidender Schritt hin zur Entdeckung, dass die "Familie" wirklich ein Abenteuer ist. Ein Abenteuer, auf das hervorragend die Worte Christi an Petrus "Duc in altum" (Fahr hinaus auf die hohe See) passen, die ich mit dem heiligen Josefmaria verbinde, da er sie sehr oft benutzte.

Der wichtigste Teil dieses Abenteuers beginnt eigentlich mit unseren fünf Kindern, wie sie eines nach dem anderen geboren wurden und nun heranwachsen. In ihnen sehe ich ein Gottesgeschenk an die Eltern. Schon immer habe ich mit Selbstverständlichkeit Kinder als Geschöpfe Gottes angesehen, die nicht für uns bestimmt sind, sondern ausschließlich Gott gehören, und für die ich als Vater verantwortlich sein darf, was ich als ausgesprochenes Privileg betrachte.

"In meinen vielen Gesprächen mit Eheleuten sage ich ihnen immer wieder, sie sollen zeitlebens ihren Kindern helfen, heilig zu werden. Zwar kann hier auf Erden niemand die Heiligkeit erlangen, aber eins können wir: ohne Unterlaß um sie ringen...

Dann füge ich noch hinzu: Ihr christlichen Eltern seid eine mächtige Energiequelle, aus der Gottes Kraft strömt, die eure Kinder befähigt, zu kämpfen, zu siegen und heilig zu werden. Laßt sie nicht im Stich!" (Im Feuer der Schmiede, 692)

Es ist mein tiefster Wunsch, dass meine Kinder ein Leben führen mögen, daß die Bezeichnung "christlich" wirklich verdient. Und dass sie durch ihr Beispiel das Licht des Glaubens wieder an viele andere Menschen weitergeben, gleichsam als Multiplikatoren von allem Wertvollem, das wir ihnen dank des heiligen Josefmaria haben mitgeben können.