Grußwort des Prälaten des Opus Dei an den Papst. 7. Oktober 2002

Heute kommt mir die unverdiente Ehre zu, der Freude und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, die tausende Gläubige und Mitarbeiter der Prälatur sowie unzählige andere Verehrer des heiligen Josefmaria Escriva erfüllt, die in Rom und außerhalb Roms mit innigem Jubel an der Zeremonie der Heiligsprechung teilgenommen haben. Danke, Heiliger Vater.

Heiliger Vater!

Vor zehn Jahren hat auf eben diesem Platz mein unvergeßlicher Vorgänger als Prälat des Opus Dei, Bischof Álvaro del Portillo, im Anschluß an die Seligsprechung von Josefmaria Escriva bewegte Worte des Dankes an Eure Heiligkeit gerichtet. Heute kommt mir die unverdiente Ehre zu, der Freude und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, die tausende Gläubige und Mitarbeiter der Prälatur sowie unzählige andere Verehrer des heiligen Josefmaria Escriva erfüllt, die in Rom und außerhalb Roms mit innigem Jubel an der Zeremonie der Heiligsprechung teilgenommen haben. Danke, Heiliger Vater.

Die feierliche Anerkennung der Heiligkeit dieses guten und treuen Dieners, den Gott, unser Herr, zum Herold der universalen Berufung zur Heiligkeit und zum Apostolat in den gewöhnlichen Umständen des Lebens bestellt hat, ist eine Einladung an alle Katholiken, in der Erfüllung der eigenen familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Pflichten Gott entgegenzugehen.

Die Heiligsprechung Josefmaria Escrivas ist ohne Zweifel ein Geschenk für die ganze Welt, denn immer werden wir Fürsprecher am Throne Gottes brauchen. Sie bildet ein neues Motiv des Vertrauens insbesondere für die gläubigen Laien, die einmal mehr ihre erhabene Berufung als Söhne und Töchter Gottes in Jesus Christus bestätigt sehen, die aufgefordert sind, in den gewöhnlichen Umständen des Lebens vollkommen zu sein, wie der himmlische Vater es ist (vgl. Mt 5,48). Eure Heiligkeit selbst haben im Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte geschrieben: «Es ist jetzt an der Zeit, allen mit Überzeugungskraft diesen "hohen Maßstab" des gewöhnlichen christlichen Lebens neu vor Augen zu stellen» (NMI 31). Für mich war der heilige Josefmaria Escriva einer, der seiner Zeit voraus war, als er die allgemeine Berufung zur Heiligkeit und zum Apostolat in Erinnerung rief, die das II. Vatikanische Konzil dann so kraftvoll verkündet hat. In der Tat hat er diese Lehre ja nicht nur, auf der ganzen Welt verbreitet, unterstützt durch das Beispiel seines freudigen und beständigen asketischen Kampfes, sondern er hat, dem Willen Gottes folgend, in der Kirche einen Weg der Heiligung erschlossen, «alt wie das Evangelium und wie das Evangelium neu», der ein beredtes Zeichen mehr für das Erbarmen Gottes mit den Menschen bildet und ein wirksames Werkzeug im Dienst der Kirche zur Erfüllung ihrer Heilssendung darstellt.

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt feiern heute ein Fest, Heiliger Vater — innerhalb und außerhalb der sichtbaren Grenzen der Kirche. Es gibt tatsächlich viele Nichtkatholiken und sogar Nichtchristen, die die Gestalt Josefmaria Escrivas bewundern und sich im eigenen Verhalten und in ihrem beruflichen und gesellschaftlichen Wirken durch seine Lehren inspirieren lassen. Auch diese Menschen haben einen Impuls der Hoffnung erhalten, um diese unsere Welt zu verbessern, die von soviel Unrecht bedrückt wird und sich zugleich nach Verständnis und Frieden sehnt.

In den zehn Jahren, die seit der Seligsprechung von Josefmaria Escriva vergangen sind, hat das apostolische Wirken der Gläubigen und der Mitarbeiter der Prälatur Opus Dei in vielen Ländern an Intensität und an Umfang zugenommen. Von der Gnade Gottes getragen, haben sie ihre Initiativen im Interesse der verschiedensten Menschengruppen vervielfacht, besonders zugunsten der Bedürftigsten. Anläßlich des Hundertjahrjubiläums der Geburt des heiligen Josefmaria sind dutzende Initiativen menschlicher und beruflicher Bildung in den Entwicklungsländern und in den Armenvierteln mehrerer Großstädte in Gang gesetzt worden. Es sollte auf diese Weise bezeugt werden, daß das Streben nach der persönlichen Heiligkeit — nach der Vereinigung mit Gott — unlösbar mit einer in Taten sich ausdrückenden Sorge um das materielle und geistliche Wohl der Brüder verbunden ist.

Bevor ich schließe, möchte ich Eure Heiligkeit des beharrlichen und inbrünstigen Gebetes versichern, das die Gläubigen und die Mitarbeiter des Opus Dei auf der ganzen Welt für die Person und die Anliegen des Heiligen Vaters ständig zum Himmel richten. Ich vertraue diese Bitten der allerseligsten Jungfrau an, der wir heute besonders als Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz gedenken. Durch ihre mütterliche Mittlerschaft bei Jesus bereichert, werden diese Gebete Eurer Heiligkeit bei der glücklichen Erfüllung Ihrer obersten Hirtensendung eine Hilfe sein.

Heiliger Vater, erlauben Sie mir, daß ich Ihnen nochmals aus ganzem Herzen danke. Während wir uns jetzt darauf einstellen, Ihre Worte aufzunehmen und zu betrachten, und während ich im Namen aller Eurer Heiligkeit zum bevorstehenden Jahrestag Ihrer Wahl zum Nachfolger Petri gratuliere, erbitte ich für alle Gläubigen und Mitarbeiter der Prälatur Opus Dei, für die unzähligen Verehrer des heiligen Josefmaria und für mich selbst die Kraft des Apostolischen Segens.