Nach unserer Kanufahrt

V. V., Italien

Wir wollten an einem Tag in Castelgandolfo in der Nähe von Rom Sport machen und liehen uns zwei Kanus, um eine Stunde auf dem Albaner See herumzupaddeln. Als Pfand für die Leihboote musste ich einen Ausweis hinterlassen, den ich bei der Bezahlung zurückbekommen würde. Ich entschied mich für die „Aufenthaltserlaubnis“, ein Dokument für die Zeit meiner Studien in Italien.

Als ich nach der Stunde bezahlt hatte, wartete ich auf dieses Papier. Der Verleiher suchte ein paar Minuten herum, dann merkte man, wie er besorgt das Gesicht verzog. Er schaute nach den anderen Ausweisen und fragte, ob jemand meinen gesehen habe. Meine Freundinnen und ich suchten auch auf seinem Tisch unter verschiedenen Blättern und auf dem Boden, fanden aber nichts. Am Ende der erfolglosen Suche tauschten wir unsere Telefonnummern mit dem Herrn aus und machten uns auf den Heimweg.

Als wir gerade eine kleine Anhöhe hochgingen, begannen wir, einen Gebetszettel nach dem anderen zum hl. Josefmaria zu beten. Ich hatte eigentlich daran gedacht, eine Novene zu beten und dann die Angelegenheit ganz in seinen Händen zu lassen. So hielt ich einen Moment inne und sagte zu der, die mit mir betete: „Wir haben schon neun, aber wenn du willst, machen wir weiter.“

Genau in diesem Augenblick hielt ein Motorrad an unserer Seite. Wir schauten hin und erkannten den Mann, der uns die Kanus vermietet hatte. Er lächelte, als er unsere erstaunten Gesichter sah und zog, ohne etwas zu sagen, meinen Ausweis aus seiner Hosentasche. Wir waren so überrascht, dass wir nicht einmal Danke sagten und auch nicht auf die Idee kamen, ihn zu fragen, wo er ihn gefunden hatte. Das war auch nicht nötig, denn wir waren überzeugt, dass die Hilfe des hl. Josefmaria der Grund für seinen fund war.