Ein Heiliger wird entdeckt

"Bücher sind nur so gut wie die Gespräche, die sie auslösen". Mit diesen Worten eröffnete der Publizist Alexander Pschera im Münchener Literaturhaus die Präsentation einer umfassenden Biographie des vor sechs Jahren heilig gesprochenen Opus Dei-Gründers Josemaría Escrivá. Insgesamt wurde die Biographie von Josemaría Escrivá in vier deutschen Städten präsentiert.

"Bücher sind nur so gut wie die Gespräche, die sie auslösen". Mit diesen Worten eröffnete der Publizist Alexander Pschera im Münchener Literaturhaus die Präsentation einer umfassenden Biographie des vor sechs Jahren heilig gesprochenen Opus Dei-Gründers Josemaría Escrivá. Der abschließende dritte Band des Werkes von Andrés Vázquez de Prada, einem spanischen Historiker, ist jüngst im Kölner Adamas Verlag auf Deutsch erschienen. Es sei alles andere als eine typische Heiligenbiographie, so Pschera, vielmehr ein präzises Lebensbild, voller Lebensatem, voluminös zwar, aber nicht langatmig.

Michael König

Bei den Präsentationen, die im Oktober und November in Köln, Essen, Stuttgart und München stattfanden, ging es auch nicht langatmig zu. In drei Städten hatten die Zuhörer Gelegenheit, den Zeitzeugen Cesar Ortiz, langjähriger Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland, von seinem Begegnungen mit dem hl. Josefmaria erzählen zu hören. In Stuttgart unterstützte ihn dabei Dr. Rolf Thomas, der ebenfalls den Gründer des Opus Dei in den vierziger bzw. sechziger Jahren in Madrid und Rom kennengelernt und in der Folgezeit eng mit ihm zusammengearbeitet hatte. So konnten beide nun ein lebendiges und authentisches Zeugnis abgeben von der sympathischen Gestalt, dem lebhaften Temperament und dem ansteckenden Humor des heiligen Josefmaria, aber auch von seiner Liebe zur Kirche und seinem unermüdlichen Einsatz für den unverkürzten Glauben und das christliche Leben von zahllosen Gläubigen in aller Welt.

Bei allen Veranstaltungen wurden ausgewählte Lesepassagen aus dem dritten Band der Biographie, Die römischen Jahre, vorgetragen. Die vom Schauspieler Michael König in München gewählten Texte z.B. zeigten Facetten der Persönlichkeit Escrivás, dieses „Heiligen des Gewöhnlichen“, wie Johannes Paul II. ihn nannte, vor allem seine leidenschaftliche Liebe zu Christus und zu den Menschen sowie seine tiefe Wertschätzung der Eucharistie. In der anschließenden Podiumsrunde war man sich einig, dass der gewöhnliche Alltag im Selbstverständnis des modernen Christen nicht als Hindernis des Glaubenslebens begriffen werde. Aber es wurde ebenso deutlich, dass ein unbefangener Umgang mit Heiligkeit noch längst kein Allgemeingut ist, obwohl die allgemeine Berufung zur Heiligkeit Teil der zentralen Lehraussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils ist.

Für den 10. Dezember ist eine weitere Buchpräsentation im Bildungszentrum Feldmark, Bismarckallee 2 in Berlin vorgesehen.