Die Spiritualität des Opus Dei aus „säkularer Perspektive"

Ein Buch von John Wauck, Priester und Professor an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom, mit dem Titel „Un Cammino Attraverso il Mondo" („Ein Weg quer durch die Welt") will die Spiritualität des Opus Dei gerade auch kritisch eingestellten Menschen näherbringen.

Neues Buch von John Wauk, Priester und Professor an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom

ROM, 9. Januar 2008 (ZENIT.org).- Ein neues Buch mit dem Titel „Un Cammino Attraverso il Mondo" („Ein Weg quer durch die Welt") will die Spiritualität des Opus Dei gerade auch kritisch eingestellten Menschen näherbringen.

Wie Autor John Wauck, Priester und Mitglied der Personalprälatur Opus Dei, erklärt, handelt es sich bei der Anthologie, die Aufzeichnungen, Predigten und Briefe des heiligen Josemaría Escrivá enthält und vorerst nur auf Italienisch vorliegt, um eines der vielen unbeabsichtigten Dinge, die sich im Zuge des Erfolgs von Dan Browns „Da Vinci Code" ergeben hätten.

Er habe sich mit einer „säkularen Perspektive" an sein Werk gemacht, um aufzuzeigen, „warum der heilige Josemaría und der Geist des Opus Dei für Menschen interessant sein kann, die nicht notwendigerweise gläubig sind".

Die Schriften des spanischen Priesters, der am 6. Oktober 2002 zur Ehre der Altäre erhoben wurde (vgl. Heiligsprechung), sind nach Worten von Professor Wauck wenig verbreitet und somit „nicht sehr bekannt". Deshalb habe er den Versuch unternommen, das Opus Dei durch die Augen des Gründers zu sehen und auf völlig neue Weise zu erklären. Die ausgewählten Schlüsseltexte gewährten dem Leser Einblick in die Persönlichkeit des Heiligen.

In einem Kapitel beschreibt der Priester, wie Josemaria Escrivá sich das Opus Dei von der Gründung im Jahr 1928 an bis hinein in die 1960-Jahre ausgemalt hatte. „Das ist eines der wichtigeren Kapitel", so Wauck. Ein anderes Kapitel beschäftigt sich mit dem Gebetsleben und der Gottesbeziehung des Heiligen, der sich selbst gerne mit einem „Esel" verglich. Ein kleines Schmankerl, das im neuen Buch verraten wird, ist die Vorliebe Escrivas, Entenkarikaturen zu zeichnen.

Die Wahl des Buchtitels - „Ein Weg durch die Welt" - ist einem Gedicht von Wallace Stevens entnommen, eines amerikanischen Dichters des 20. Jahrhunderts, der knapp vor seinem Tod katholisch wurde. Professor Wauck sieht bei Stevens und dem Geist des Opus Dei viele Ähnlichkeiten und Parallelen: Das Werk Gottes bemühe sich darum, das Evangelium mitten im Alltag zu verbreiten, und Stevens sei ein Dichter gewesen, der seinen Job als Versicherungsmakler nie aufgeben wollte.

So wie diejenigen, die aus dem Charisma des Opus Dei heraus leben, habe Stevens verstanden, „dass es leichter ist, die Welt zu transzendieren als das Transzendente in der Welt zu finden", erläutert Wauck. „Es gibt eine Transzendenz, die gerade in den weltlichen Dingen entdeckt werden kann und nicht dadurch, dass man einen Bogen um sie macht oder sie meidet. Man findet sie, wenn man Welt durchwandert und sie verwandelt. Der Titel will sagen, dass das nicht so leicht ist. Tatsächlich ist es schwieriger."

Der Autor hofft, dass sein Buch mehr wird bewirken können, als die Verleumdungen zu widerlegen, die im „Da Vinci Code" aufgestellt wurden. Es soll kulturell interessierte Personen ebenso ansprechen wie jene, die sich für einen neuen Zugang zu Arbeit und Familienleben begeistern können.