Die Herabkunft des Heiligen Geistes

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. (…) Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden. (…) Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt (Apg 2, 1–41).

»Das machtvolle Kommen des Heiligen Geistes am Pfingsttage war kein isoliertes Geschehen. Es gibt kaum eine Seite der Apostelgeschichte, auf der nicht von ihm und seinem Wirken gesprochen wird, welches Leben und Wandel der urchristlichen Gemeinde leitet und beseelt: Er gibt Petrus das Wort der Verkündigung ein, er stärkt den Glauben der Jünger, er besiegelt mit seinem Kommen den Ruf an die Heiden, er sendet Paulus und Barnabas in entfernte Länder, damit sie der Lehre Christi neue Wege öffnen. Seine Gegenwart und sein Wirken sind allbeherrschend.

Die tiefe Wirklichkeit, die uns diese Texte der Heiligen Schrift erschließen, ist nicht Erinnerung an Vergangenes, nicht ein goldenes Zeitalter der Kirche, das in der Geschichte versunken ist. Diese Wirklichkeit ist trotz der Armseligkeiten und der Sünden eines jeden von uns die Wirklichkeit der Kirche heute und zu allen Zeiten. Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er in Ewigkeit bei euch bleibe, sagte der Herr zu seinen Jüngern. Jesus Christus hat seine Verheißungen erfüllt: Er ist auferstanden, in den Himmel aufgefahren, und in der Einheit des ewigen Vaters sendet er uns den Heiligen Geist, auf daß er uns heilige und das Leben gebe.«

Christus begegnen, Nr. 127–128

»Aus dem Heiligen Geist leben bedeutet, aus dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe leben, sich von Gott ergreifen lassen, damit er von Grund auf unser Herz erneuere und es nach seinem Maß gestalte. Ein reifes, tiefes und starkes christliches Leben kann nicht improvisiert werden, denn es ist die Frucht des Wachsens der Gnade Gottes im Menschen. Die Apostelgeschichte beschreibt das Leben der christlichen Urgemeinde mit einem so kurzen wie bedeutungsvollen Satz: Sie verharrten in der Lehre der Apostel, in der brüderlichen Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. (…)

Es gibt keine Christen zweiter Klasse, die zu einer verwässerten Lebensform des Evangeliums verpflichtet wären; wir alle haben die gleiche Taufe empfangen, und innerhalb der Vielfalt der Gnadengaben und der menschlichen Lebensbedingungen teilt der eine Geist seine Gaben aus, eine ist der Glaube, eine die Hoffnung, eine die Liebe.

Wir können deshalb die Frage des Apostels als an uns gerichtet betrachten und sie als Aufforderung zu einem persönlicheren und unmittelbaren Umgang mit Gott aufnehmen: Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Leider ist der Heilige Geist für manche Christen der Große Unbekannte: ein Name, den man sagt, aber nicht ein Jemand – die dritte Person des einen Gottes –, mit dem man spricht und aus dem man lebt.

Was da nottut, ist vielmehr der gewohnte Umgang mit ihm in Einfachheit und Vertrauen, so wie es uns die Kirche durch die Liturgie lehrt.«

Christus begegnen, Nr. 134–135